Ebenso oft, wie es Musikfestivals gibt, die sich auf bestimmte Genres spezialisieren, gibt es Festivals, die sich dadurch auszeichnen, eben dies nicht zu tun. Eines davon ist das Coachella Coachella Valley Music & Arts Festival, dessen Geschichte ebenso vielfältig wie sein Publikum, das sich jedes Jahr auf dem Festivalplatz einfindet.
Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat sich die Anzahl der Genres, die man auf dem Festival zu hören bekommen, beträchtlich ausgeweitet, da sich die Anzahl der Darsteller in den letzten anderthalb Jahrzehnten verdoppelt hat. Das Coachella-Lineup beinhaltet inzwischen eine vielseitige Mischung aus Rock, Punk, Pop, Alternative, Indie, Alternative, Rap, hip Hop, Elektronic, Dance, und vielen weiteren Genres, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Andererseits ist Coachella dafür bekannt, seinem Publikum schon immer eine breite Palette an musikalischen Auswahlmöglichkeiten zu bieten; wie man sehen kann, wenn man die Auftritte nach Genres seit Coachellas Gründungsjahr sortiert.
Als Coachella unter eher bescheidenen Verhältnissen im Jahr 1999 zur Welt kam, hatten sie 75 Künstler gebucht, darunter Auftritte aus der Welt des Electronic, so etwas Underworld, Moby und die Chemical Brothers, aber auch Underground-Hip-Hop-Künstler wie Kool Keith und Jurassic 5 waren dabei. Mit seiner steigenden Popularität wurde das Festival in den frühen 2000ern von Indie und alternativer Musik eingenommen, die Massen kamen, um Oasis, Weezer und Jane´s Addiciton zu sehen. 2006, als gerade Depeche Mode und Tool Headliner angesagt waren, machte Indie-Musik einen großen Teil des Genre-Pools des Festivals aus, an der Seite von Pop Musik.
In den letzten fünf Jahren hat Coachella eine einzigartige Balance zwischen den eigentlich vollkommen verschiedenen Welten von Indie, Dance, Pop und Hip-Hop gefunden, da das Festival durch seinen Status als bestes Sommerfestival inzwischen etwa 150 Auftritte pro Jahr auszurichten hat. Traditionelle Indie-Darsteller, wie Arcade Fire, Tame Impala, Phoenix und Yeah Yeah Yeahs machen dabei in der Regel etwa ein Viertel der Auftritte aus, während Fans des Dance und Electronic dank des allseits beliebten Sahara Tent immer gut vertreten sind. Das Festival bietet seinem Publikum hauptsächlich die Kirschen auf der Sahnetorte, wie Skrillex und David Guetta. Pop und Hip-Hop jedoch sind nicht immer dermaßen stetig vertreten. 2014 war ein tolles Jahr für die Top 40 Fans, durch Künstler wie Lorde und Lana Del Rey, während Rap in diesem Jahr mit Drake, Run The Jewels und Tyler, The Creator auf sich aufmerksam machte.
Ein interessanter Trend: Traditioneller Rock, wie er in Woodstock gespielt wurde und den Musikfestivals zu ihrem Ruhm verholfen hat, hat teilweise nicht mehr als 10 Prozent der Coachella-Besetzung ausgemacht.